VON WUNDEN UND WUNDERN (UA)// SCHAUSPIEL LEIPZIG
premiere // 14.09.2024
regie // Marco Damghani
text // Sarah Kilter
bühne // Hugo Gretler
kostüm // Ragna Hemmersbach
spielende // Paulina Bittner u. Sonja Isemer u.
Roman Kanonik


"...
ER:
SIE:
ER:
SIE:
Das wird nichts mehr. Jetzt weiß ich ganz sicher, dass das nichts mehr wird. Ich hab´ sie wirklich, diese Krankheit.
Eine Krankheit, sagst du.
Ja, so eine Sexkrankheit bei der man nur im Angesicht eines tätowierten Frauenkörpers kommen kann.
Neigung beschreibt deine Krankheit wohl besser ..."


"...
ER:
SIE:
ER:
SIE:
Wir sind Anfang 30.
Ja und der Soundtrack meines Lebens ist ein Tinnitus.
Weil du nicht rausgehst!
Das ist nicht wahr. Einmal im Monat gehe ich zu Max.
..."




"...
HUNZEN:
ER:
HUNZEN:
Da atme ich auf. Ich meine es geht doch im Leben um so viel mehr als um die ständige Ekstase. Das kann doch so ein menschliches Nervensystem auch auf Dauer gar nicht aushalten. Ein Leben wie eine ständige Vodafone-Werbung - das bringt einen doch irgendwann um.
So, Ihr Schlafzimmer würde ich mir gerne einmal ansehen.
Geht das nicht ein bisschen zu weit?
Hier entlang, denke ich?
..."





PRESSE
".....Kostümbildnerin Ragna Hemmersbach hat das Paar wie zwei Nager in ihrem Bau mit spitzen Ohren, Nasen und behaarten Beinen ausstaffiert. Großartig auch die Bananenstiefel und Mandarinenschuhe. Sie knabbern Möhren oder Salat und kratzen sich beim Reden jeder in seinem Teil der Wohnung......"
@KULTURA-EXTRA
"...Ragna Hemmersbach steckt das Paar wiederum in bizarre Kostüme zwischen Mensch und Tier, macht die Anfang-Dreißiger zu Zootieren ihrer selbst, irgendwie degeneriert, getrennt vom Instinkt, gefangen in den eigenen Neurosen. Eine feine Spielfläche für die Schauspieler, die sich gut balanciert austoben auf dem schmalen Grat zwischen psychologischer Beziehungsstudie und klamaukigem Symbolismus...."
@LVZ
TROJA // HMT LEIPZIG
SOMMERTHEATER
premiere // 27.06.2024
regie u. text // Jan Jochimski
bühne u. kostüm // Ragna Hemmersbach
spielende // Studierende der Hochschule
für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy
















ENDGAME 24 (UA)// MAXIM GORKI
premiere // 14.06.2024
regie // Marco Damghani
text // Juri Steinburg
bühne // Hugo Gretler
kostüm // Ragna Hemmersbach
spielende // Aysima Ergün u. Vidina Popov


"....Kevin Prince ist alles was Ballack nicht ist. Jung. Wütend. Einer der sich hoch gekämpft hat, aus schlechten Verhältnissen. Damals wurde er in Schlagzeilen gerne als “Ghetto- Kind” bezeichnet. Michael Ballack passt das nicht. Ihm passt die Art nicht, mit der Kevin Prince das Feld betritt. Ihm passt nicht, dass Kevin Prince sich nichts gefallen lässt. Ihm passt nicht, dass er nicht weiss wo sein Platz ist. Also gibt er ihm eine kleine Ohrfeige. Nichts dramatisches, nur ein Wischer, der ihm zeigen soll: Vergiss nicht wo du her kommst. Vergiss nicht, wer ich bin."....




..."Über die Hierarchie-Verhältnisse in einem subventionierten Betrieb, der gesellschaftsverändernd sein will und es dennoch so gut wie nie ist. Über den Paygap, über die angeblich “verändernde, aufklärerische Kraft des Theaters”, die nichts anderes hervorbringt als den Wunsch im Feuilleton zu landen und die Angst seinen Job zu verlieren. Über ein System, dass die Kritik an sich selbst finanziert, weil sie nichts mehr zu befürchten hat."...



PRESSE
".....Die Schauspielerinnen Aysima Ergün und Vidina Popov, die hier als verdoppelte Stadion-Caterin namens Toni die VIP-Tribüne bedienen und insgeheim den Aufstand planen, rennen die leeren Fußballtore nämlich mit einer derartigen Energie und Spiellust ein, dass es eine echte Zuschaufreude ist....."
@TAGESSPIEGEL
"...Fußball-Theater kurz vorm Anstoß zur Fußball-Europameisterschaft: eine griffige Idee. Mit zwei Top-Spielerinnen und einer chorisch aufgestellten Mannschaft leisten Juri Sternburg und das Gorki einen offiziellen Beitrag zum Kunst- und Kulturprogramm der EM..."
@NACHTKRITIK
NULLERJAHRE // SCHAUSPIEL LEIPZIG
premiere // 01.03.2024
regie // Marco Damghani
text // Hendrik Bolz
bühne // Hugo Gretler
kostüm // Ragna Hemmersbach
spielende // Studio Leipzig hansotto2025


"...Man, das war doch gar nichts. Wenn du wüsstest, was hier früher in Stralsund abging in den 90ern, da sind unsere Sachen Kinderkacke gegen. Hier hat’s nur geknallt, man, Stechereien, Massenschlägereien, fünfundzwanzig Glatzen gegen fünfundzwanzig Russen, Autodiebstähle, Einbrüche, Raubüberfälle, Erpressung, Hetzjagden und reihenweise Leute, denen es zu krass wurde, die vor den Zug oder oben aus den Blöcken gesprungen sind, flatsch, flatsch, flatsch …"

"...Hinter den Blöcken, fernab der Rentner und Penner, an einem großen Garagenkomplex, ist ein neuer Holzspielplatz gebaut worden. Die strahlende Sommersonne fällt auf zahlreiche gut platzierte Büsche, in denen man gemütlich kiffen kann, fällt auf etliche Sitzgelegenheiten zum Berauscht-Herumlungern, darunter ein paar Bänke und einige verschnörkelte Holzgebilde, eine Tischtennisplatte, frisch angelegte Kieswege, saftig grüne Rasenflächen auf sanften Hügeln und junge Bäume, die dünnen Stämme noch gestützt mit Holzpfosten..."




PRESSE
„....Durch schnelle Wechsel entsteht Dynamik. Und die Botschaft lautet: Es geht nicht um ein Einzelschicksal, es wird Zeitgeschichte gezeigt. [...] In die Szenen rauscht immer wieder Angela Merkel im roten Blazer mit Springerstiefeln. [...] Über die Kollision der Figuren gelingt geschickt die zeithistorische Einordnung, fragt „Nullerjahre“ nach politischer Verantwortung.....“
@LVZ
„....Regisseur Damghani nutzt mit klugen Handgriffen die Energie seines jungen Ensembles. Da sind zum einen die wechselnden Hendriks, während alle zugleich eine andere fest zugewiesene Rolle haben. Zum anderen aber sucht er gerade in den Gewaltdarstellungen nicht das drastische Bild, sondern bleibt bei deutlichen Andeutungen. Dabei schleift er die oft rohe Sprache des Romans nicht sauber [...]“
@THEATER HEUTE
KEINE SORGE (RELIGION) // DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUS
premiere // 20.10.23
direction a. text // Bonn Park
composition // Ben Rössler
musical direction // Hajo Wiesemann
stage design // Jana Wasson
costume design // Ragna Hemmersbach a. Julia Nussbaumer
performers // Minna Wündrich / Jürgen Sarkiss
/ Caroline Cousin / Kilian Ponert / Lioba Kippe

"...Ich weiß genau, wie es dir geht. Ich weiß es ganz präzise. Ich verstehe dich. Mir geht es auch so. Alles ist schwierig. Alles ist kompliziert. Nichts ist einfach. Alles geht zu Ende. Alles ist grausam. Du verstehst nichts mehr. Alle anderen sind blöd. Niemand versteht dich. Du brauchst Zeit für dich. Du bist unglücklich...."

"...Hallo. Ich bin geboren. Geschlüpft aus diesem Ei. Ich bin neu. Ich weiß noch nichts, aber ich kann schon atmen, ich kann schon schauen, riechen, schmecken und andere Sinne. In meinem Körper arbeiten die Organe und sie wollen nichts dafür.
Ich sehe mich um, ich sehe dich an. Du bist das erste Gesicht, das ich je sehe. Ich werde mich niemals daran erinnern. Ich bestehe aus Haut und Neugier. Meine Arme und Stimmbänder sind noch keine Waffen, ich bin wehrlos, beschützen müsst ihr mich..."
"...Jaja! Alles ist Schrott. Alles brennt, die anderen sind dumm, weil sie nicht so sind wie ich, alles geht unter für immer, Angst und Misstrauen sind wichtig wie Wasser und Kohlenhydrate, die ICEs sind immer zu spät, Sex und Faulheit sind gruselig, und die Idee mit 30 so auszusehen wie 30 ist Terror in unseren Kollagenhaushalten. Wichtig ist, dass ich auf mich achte und ihr mir egal seid. Und das ich immer Recht habe und ihr nicht..."


PRESSE
".....Für welche Religion? Jedenfalls keine christliche, jüdische, muslimische, obwohl die Kostüme (Julia Nussbaumer, Ragna Hemmersbach) in ihrem Prunk ein wenig an katholische Würdenträger erinnern; es scheint sich eher um eine Art Geheimbund zu handeln, die Initiations- und Reinigungsrituale sind präzise festgelegt, die Priester (Minna Wündrich, Jürgen Sarkiss, Caroline Cousin, Kilian Ponert) kennen ihre Rollen und die Abläufe und zelebrieren sie mit heiligem Ernst...."
@NACHTKRITIK
"...Außer dem Chor agieren vier Priester:innen in gleichzeitig strengen wie phantastischen Kostümen (Julia Nussbaumer, Ragna Hemmersbach). Sie feiern die zuversichtliche Sorglosigkeit im Wechselgesang mit dem Chor oder richten sich in predigt- oder gebetsähnlichen Reden ans Kirchenvolk im Parkett...."@Detlev Baur / Die deutsche Bühne
"...Das Mantra wird immer wieder quasigebetet von den vier Priestergestalten, deren liturgische Gewänder sich, wie der Rest der Veranstaltung, vor allem bei katholischen Riten bedient. Dass die Heilige Schrift hier aus Ikea-Anleitungen besteht - der Altar wird von den Zelebranten mit einem riesigen Inbusschlüssel zusammengeschraubt - und dass statt irgendeiner Wandlung Papierschwäne gefaltet werden, dürfte vor allem für jene amüsant sein, die das Original kennen...."@Alexander Menden / SZ
ANOUK UND ADOFA // SCHAUSPIEL LEIPZIG
premiere//26.11.2022
director//Marco Damghani
stage design//Hugo Gretler
costume design//Ragna Hemmersbach
photos//©rolfarnold
acting// Paulina Bittner/Patrick Isermeyer

"....wenn ich diesen ersten Zug einatme. Dann ist alles ganz kurz still. Der Lärm, die Welt, die tausend Stimmen von den Millionen Menschen, die irgendwas von mir wollen- alles leise. Deswegen rauche ich vielleicht auch nie ganz auf, eigentlich will ich nur diesen allerersten Zug....."


"....Als Anouk mich das erste Mal richtig angeguckt hat, waren da grün und blau und so viel Traurigkeit. ‚Depressive Episode mittleren Grades‘ steht auf dem Papier, mit dem sie jetzt zu Arztpraxen watscheln darf und ich nehme das ernst, wirklich. Aber-..."

"...Meine Eltern, meine Großeltern, jede Generation hatte zumindest- Die hatten zumindest so ne Karotte, weißt du? Die ihnen mit ner Schnur über den Kopf gehalten wurde. Die ihnen ein Ziel suggeriert hat. Das sie zwar wahrscheinlich nie erreichen würden, klar, das sich aber immer irgendwie zum Greifen nah angefühlt hat. Jede Epoche hatte ihre Hoffnungsmomente. Das Kriegsende. Woodstock. Der Fall der Mauer....."

PRESSE
"Mit dem Auftragswerk "Anouk und Adofa", welches er hier selbst zur Uraufführung bringt, zeigt Marco Damghani die Geschichte einer tiefgründigen Liebe zweier Menschen. Er erzählt vom Versuch des Zusammenhaltens gegen alle Widerstände, vom Auflehnen gegen das Vorgelebte, von den Katastrophen der Gegenwart, den ideologischen und politischen Verwerfungen des Zeitgeists und den gesellschaftlichen Missständen; von den Zwängen, den klaffenden Lücken im Alltag psychisch erkrankter Menschen und dem drohenden tiefen Fall in die Verzweiflung." @NACHTKRITIK
LIV STRÖMKVIST DENKT ÜBER SICH NACH // SCHAUSPIEL LEIPZIG
premiere//17.01.2023
director//Ellen Neuser
costume design // Ragna Hemmersbach
choreohraphy// Paula Vogel
Photos//©rolfarnold
acting// Adrian Djokić/ Matthis Heinrich/
Leonard Meschter/ Ellen Neuser/
Ronja Oehler/ Ronja Rath/ Laura Storz/
Paula Vogel/ Leonard Wilhelm


"Entschuldigung, aber es kommt mir so vor, als würdest du besonders mich anschauen. Stimmt das? Ja? Okay, weil ich schaue auch besonders dich an. Weil, ich finde dich so verdammt heiß und sexy."

"Hier ist folgendes passiert: Mats hat im Vorhinein aufgeschrieben, was er sucht, also Typ: „schlank, gebildet, positiv, reist gern“. Und weil er diese Liste mit Wünschen ausgefüllt hat, ist er zum Treffen mit dieser anderen Person als Konsument erschienen, der eine gewisse Ware bestellt hat."

"Warum empfindet Leonardo DiCaprio nichts für eine dieser vielen Bikini-Models? Das liegt daran: Wenn Leo sich zum Beispiel für Nina Agdal entscheiden würde, dann wäre das für ihn gleichzusetzen mit der Entscheidung zu sterben."

PRESSE
"Schon die Kostüme zeigen, dass in diesem Stück des Leipziger Schauspielstudios alles auf den Kopf gestellt und hinterfragt wird: Ein Schauspieler trägt ein weißes Kleid, auf dem in einem roten Herzen auf dem Bauch "Love you" steht. Eine Schauspielerin hat eine Art Frack mit übergroßen weißen Rüschen an. Immer wieder springen die Darsteller in neue Rollen: verkörpern mal Tolstois Anna Karenina, mal Lord Byrons Geliebte Claire Clairmont oder Teilnehmende einer Dating-Show. Das Stück "Liv Strömquist denkt über sich nach" zeigt keine zusammenhängende Handlung, sondern Szenen, die hinterfragen, was Liebe ist, ausmacht und was man für die Liebe vielleicht auch zu opfern bereit ist."
Tilo Sauer, MDR KULTUR
JETZT STEHT'S MIR BIS HIER // SCHAUSPIEL LEIPZIG
CLUBFUSION 2022
premiere//02.06.2022
director//Simone Neubauer
stage design//Chiara-Alicia Stuto
costume design//Ragna Hemmersbach
photos//©rolfarnold


